#31 … und das Hexenhandy

Das Bild zeigt eine Hexenhand, die die Zahlen 666 auf einem Handy eintippt. Das Cover ist aus der Folge Hexenhandy der Drei Fragezeichen

Dass Trash an sich nichts Schlechtes sein muss, hat Peter schon im Roten Piraten betont. Aber wie siehts aus mit einer Folge der „Post-100-Ära“, die wild Popkultur, Technik und Zeitgeist des neuen Jahrtausends mit klassischem Grusel vermischen will – Kann das klappen? Selten haben wir so viel Resonanz im Vorfeld erhalten und haben uns mit umso größerer Freude auf das Hexenhandy aus dem Hause Minninger gestürzt.

Shownotes:

Eine Sammlung alter Klingeltöne findet sich hier.
Wikipedia über die Bedeutung von 666
Die Verflimung des Hexenhandys (lasst mal nen Like da)


36 Replies to “#31 … und das Hexenhandy”

  1. TK

    Wieder mal tolle Unterhaltung, danke! Auch die längere Laufzeit ist super, gerne längere Podcasts !
    „Wir glauben nicht an dich!“ für mich das Zitat der Folge. Ich habe hier eine Petition mit 666 Unterschriften (alle selbstgemacht…) damit ihr endlich den „Mann ohne Kopf“ besprecht. Jetzt seit ihr schon auf der Carrera-Bahn unterwegs, ihr wisst was ich meine 😉

    Gruß, Tobi

    Gesendet von meinem Hexenhandy

  2. TK

    …Oho, Sebastian, 31. August – Rescherschen & Arschiv zu Folge 106 – confirmed! 😉 Amy Scream gehört auch zu den bizzarsten Figuren im ???-Universum. Ich liebe drei Fragezeichen-Trash !

    Gesendet von meinem Hexenhandy

      • TK

        nee nee, Sebastian… 31. August 2020 – save the date!
        Ich habe schon angefangen Fremden auf der Straße davon zu erzählen. Bald erreicht das Gerücht auch Aachen – dann glaubst du es auch 😉

        Bleibt gesund & viel Spaß bei der nächsten Aufnahme 🙂

  3. Anarch

    Ich.hasse.diese.Folge. Das nervige Hexen-Gelächter, Overacting-Stimmen, die Einführung von Handys (mein schönes 60er-Jahre-Ambiente ist verpufft), …
    Aber dass sie diese Podcastfolge hervorgebracht hat, macht vieles wieder wett! 🙂
    Es gab einige Momente, in denen ich mich weggeschmissen habe vor lachen. Mir scheint, je abstruser ihr eine Folge findet, desto unterhaltsamer wird es für uns.

    Laut Fragezeichen-Wiki soll Monique Carrera übrigens französischstämmig sein. Für mich war es auch nie ein französischer Akzent. Aber ehrlich gesagt kann ich mich an keine*n Sprecher*in im Fragezeichenuniversum mit Talent zu Akzenten erinnern.
    Monique Carrera ist der Grund, warum ich Peters Verdacht bei einer späteren Hörspielfolge etwas befremdlich fand: Mit ihr haben die drei ihre erste trans Frau kennengelernt. Dennoch kommt Peter in besagter Folge eher auf die Idee, Person X müsse ein verkleideter Mann (= der gesuchte Verdächtige), anstatt in Betracht zu ziehen, dass manche Frauen nun mal einen Adamsapfel haben. Auch keiner der Kollegen gab das zu bedenken.

    Das Thema Kindesentführung ist in der Reihe wirklich immer eine Lappalie.

    Und wurde Hannos Stimme noch immer nicht von Hörspielmachenden entdeckt..?!

  4. Masmiseim

    Ich muss mich Anarch im Posting über mir voll anschließen:
    Diese Folge gehört für mich in den ??? Giftschrank. Die Gründe hat der Kollege angeführt.
    Ich glaube, ??? Folgen versagen immer dann, wenn zuviele Themen zusammengerührt werden und was ganz komisches bei rumkommt.
    leuchtende Handys mit Elektroschocks, Folter von Kindern und Transsexualität. Heraus kommt dann ein Fall wo unsere drei Protagonisten ständig verarscht werden, nichts wirklich ermitteln und Kindesentführungen als Kavalliersdelikt rübergebracht werden. Und auch die Diversität wird direkt wieder mit Füßen getreten, wenn es eine nette Transfrau gibt, aber gleichzeitig einen aufgetakelten Irren in Frauenkleidern, der gerne Hexe spielt.

    Übrigens, dieses ganze phophoriszierende Zeugs aus den 80ern war meines Wissens nach überaus ungesund. Und im Handy muss ja ein total krasses Zeug verbaut sein, dass selbst dann leuchtet, wenn es im dunklen rumliegt und nicht „Sonne tanken“ kann.

    • Sebastian

      Da kommen noch interessante und wie ich finde auch gewichtige Kritikpunkte dazu. Faszinierend, wie die Folge es trotzdem schafft, so viele zu begeistern. Und auch bei mir sind eher andere Folgen im Giftschrank:)

  5. Armando Lear

    Ich LIEBE euren podcast! 2 stunden? macht 3 oder 4 drauß… ?

    was für eine folge… wie oft hab ich so manche episode gehört und wild mit dem kopf geschüttelt – leider gab es nie jemanden, der mit mir drüber gesprochen hat. jetzt redet ihr drüber und sagt was ich denke. das ist ein wunderbarer kompromiss.

    frau carrera oder besser ihre synchronstimme kann nicht deutsch sprechen. sie liest nur ab. für eine gewisse zeit hat sie sogar ein deutsches tv programm „moderiert“ und dabei komplett vom telepromter abgelesen. daher ihre eigenartige ‚betöhnung‘. wenn man das berücksichtigt, ist die leistung doch in ordnung. ich finde sie passt ins universum der kauzigen akzente. kult – wenn man will.
    wie wäre es mit einem kleinen carrera imitationswettbewerb der podcaster am anfang des nächsten pods? ?

  6. Andreas

    Ich LIEBE diese Folge! Das scheinbar Übernatürliche und Gruselige, dem doch eine einfache Auflösung zugrunde liegt. Die Vorstellung, dass ein Kind alleine nachts im Wald hinter Gitter kommt, hat mich damals schon gegruselt. Die Charaktere sind auch großartig.

    • Stefan

      Gruselig ist sie auf jeden Fall und so wie du sie beschreibst klingt sie wie eine typische Klassikerfolge… War da nicht auf facebook ein Kommentar, dass Hexenhandy und tanzender Teufel eigentlich beide Trash sind? Vielleicht muss es dann nicht „back to the roots“ sondern „back to the trash“ heißen?

  7. Heike W.

    Ich hab Euren Podcast vor ein paar Wochen entdeckt; jetzt habe ich „aufgeholt“, und muss leider bis Ende August auf die nächste Folge warten…
    Kompliment, wirklich sehr unterhaltsam. Und ich habe jetzt auch wieder Lust bekommen, meine alten Hörspiele nochmal auszugraben und vielleicht auch in das ein oder andere neue mal reinzuhören.
    Aber auch ohne die Folge zu kennen macht Euer Podcast Spaß!

    Ich weiß nicht, welche Filme Ihr gesehen habt, aber da Ihr ja explizit gefragt habt: Ich assoziiere bei Hexen und Eisenkäfigen Gargamel, der Schlümpfe in einem überdimensionalen Vogelkäfig aufhängt, wenn er mal (vorübergehend) welche gefangen hat.

  8. Tobi

    Hallo ihr Drei,
    Vielen Dank für eine weitere tolle Folge. Zuerst ein Lob für den Sound: eine diesmal besonders angenehm zu hörende Podcastfolge, in der man alle gut verstehen kann und gute Mikros einen warmen Klang erzeugen. Super!
    Zur Folge: ich mag sie, weil ich sie schon lange kenne. Der Grusel, die Atmosphäre und Musik sind stark in der Folge. Aber sie ist Trash – das trifft es wirklich am besten, und Herr Pastewka wurde grandios eingesetzt (auch wenn seine markante Stimme ihn beim ersten Auftritt als Hexe verrät).
    Noch kurz zu ihm: in den Podcastvideos zu den Hörbüchern relativiert Herr Pastewka sein Drei-???-Fan-dasein ein wenig. Kurz zusammengefasst: er kennt die ersten ca 50 Folgen sehr gut, den Rest fasst gar nicht. Neuste Folgen werden nicht von ihm voller Freude konsumiert. Da hat uns auch die Serie Pastewka ein bisschen an der Nase herumgeführt, denn es ist eben nur Fiktion.
    Liebe Grüße vom Tobi von DiE ZWO

    • Stefan

      Hallo Tobi, vielen Dank für dein Lob und vor allem vielen Dank für die Erhellung. Ich wusste es doch, dass er es irgendwo erwähnt, dass er gar nicht soooo ein riesen Drei ??? Fan ist.
      Viele Grüße
      P.S Aaach jetzt schnackelts bei mir, du machst mit Anna zusammen einen Podcast über Die Dr3i! Super! Ich bin schon mal zuvor über euch gestolpert. Ihr seid nur etwas schwer (wieder) zu finden: https://www.youtube.com/channel/UCLK4k-NjboJxUfkUR0TWbgw

  9. Alina

    Ihr seid wirklich der beste drei ??? Podcast, nicht nur in Aachen!
    Ich bin zufällig auf euren Podcast gestoßen & habe begeistert alle Folgen gehört. Man spürt bei euch die Liebe zu der Serie, auch bei durchaus berechtigter Kritik bei z.B. Logiklücken. Bei den passenden Zitaten von anderen Folgen könnt ich mich immer wegschmeißen (Hunderttausend!).
    Leider gibt es sonst nur so kritische Podcasts zu den drei ???, nichts für mich.
    Also: vielen Dank & weiter so!

  10. Uli

    Warum beim „Hexenhandy“ ausgerechnet Bastian Pastewka und ausgerechnet Amanda Lear mit dabei sind?
    Die Älteren erinnern sich:

    Es fing mit „Lollo Rosso“ beim WDR an, das war der öffentlich-rechtliche Versuch einer Antwort auf MTV und VIVA. Weil da im Dezember 1995 nicht genug Leute angerufen haben, bekam Pastewka kurz nach „Lollo Rosso“ eine Samstag-Abend-Show:

    https://youtu.be/v5akPrnhJm8?t=491

    Amanda Lear wiederum moderierte zu dieser Zeit die sehr unerotische Erotiksendung „Peep“ auf RTL2 – das war damals die Antwort auf „Liebe Sünde“ bei VOX, moderiert von Lilo Wanders (die aus diesem Grund als Hamburger Pflanze bestimmt auch für das Hexenhandy angefragt wurde). Man kann in dem Video-Schnipsel übrigens gut erkennen, dass Amanda Lears Moderation wie in einem anderen Kommentar erwähnt im Wesentlichen aus dem Ablesen von Moderationskarten bestand und sie abseits der auswendig gelernten Moderationen sehr schlecht Deutsch sprach – der Akzent und die schlechte Aussprache im Hexenhandy sind durchaus echt.

    https://www.youtube.com/watch?v=4hmmu07CqdA

    Pastewka war wie erwähnt mittlerweile Teil einer Samstag-Abend-Show, nämlich der aus heutiger Sicht eher mittellustigen „Wochen-Show“ auf Sat1. Sein wesentlicher Part war da die Rolle des „Brisko Schneider“, die Parodie auf Amanda Lear und Lilo Wanders in „Liebe Sünde“ und „Peep“:

    https://www.youtube.com/watch?v=n_ZgAwluWC0
    https://www.youtube.com/watch?v=Qwnhr5rlW_c

    Das wird wohl der Grund sein, warum André Minniger die beiden als Duo für genau diese Drei-Fragezeichen-Folge vorsah. In seiner Fragebox erwähnt er Anfang 2001 auch noch kurz, dass Pastewka angefragt wurde (Post #42):
    https://www.rocky-beach.com/forum/box/min_box_alt03.html

    Die Folge ist bei Release übrigens von der Zeitgeschichte völlig überrannt worden. Die Drei-Fragezeichen-Community war einerseits durch die Live-Übertragung von „Rufmord“ auf EinsLive abgelenkt, und ein paar Tage nach Erscheinen des Hörspiels passierte andererseits der 11. September 2001. Man kann an den Foreneinträgen hier sehr gut sehen, dass die Menschheit ab dem 11.9.2001 von jetzt auf gleich ganz andere Prioritäten als das Hexenhandy hatte:
    https://www.rocky-beach.com/cgi-bin/s_eingabe.pl?mode=folgen&Folge=101&print=reverse

    Für Amanda Lear lief es in der Hexenhandy-Zeit auch nicht so gut, die musikalische Kariere floppte kurz vorher, und ein paar Monate vor Aufzeichnung der Folge brannte obendrein Ihr Haus ab, wobei ein Freund tragisch ums Leben kam und auch ein paar kostspielige Dali-Gemälde vernichtet wurden.

    https://diedreifragezeichen.fandom.com/wiki/Amanda_Lear

    Zu Zeit diser Folge ist echt viel passiert, aber schön war’s nicht.

    • Stefan

      Wow, wow, wow! Deine Kommentare machen unsere Seite bald zur offiziellen Nachschlageseite. Danke für soviel Input und Gelegenheit sich an die junge Iffy zu erinnern, die ja auch mal sowas wie ne Musikshow hatte….

  11. Mario Marionette

    – Stefan hat mit seinem Klingelton einen echten Ohrwurm geschaffen. „Stefans Tune“ wird aller Wahrscheinlichkeit nach die Spitze der Charts erreichen!
    – Habe gehört, dass der Fall „Die Zombie-Datenbank“ tatsächlich in der Mache ist. Geplant ist eine Sonderfolge als Fünffachband (jedem der Fünf Freunde wird ein Buch gewidmet).

    -Spaß beiseite-

    – Das Buch „Hexenhandy“ erschien im September 2001 und das Hörspiel am 03.12.2001.
    – Ich kann mir vorstellen, dass das Cover ein Auszug aus der Werbeanzeige sein soll.
    – Warum können die Polizisten Peter und Bob nicht einfach mitnehmen und nach Hause bringen? Die Drahtesel in den Kofferraum geworfen und los geht die Fahrt. Sind die Drei zurzeit unbeliebt bei der Polizei?
    – Jenny Collins‘ Kollege Larry klingt meiner Meinung nach aber sehr hölzern.
    – Hört mal genau hin: Unser Chinese wird von Herrn Minninger gesprochen.
    – Im China-Restaurant läuft im Hintergrund die Musik von „Die verschwundene Seglerin“.
    – Peter hätte auch versuchen können die Gitterstäbe des Tierkäfigs herauszuschrauben (Ex Rex Box…)
    – Während des Showdowns in Giorgio Cades Haus läuft der „Schwanensee“ von Tschaikowski im Hintergrund.
    – André Minninger sagte einmal, dass er während des Schreibens seiner eigenen ???-Geschichten bereits im Kopf hat, wer die Charaktere in der Hörspielfassung sprechen wird.
    – Um sich über Hexen zu erkundigen, hätten die Drei doch mit ihrer alten Freundin Miss Bainbridge reden können.

    Meine Lieblingszitate:
    Bob: „Meinst du etwa ich lass dich in der Dunkelheit alleine durch den Wald irren? Ich bin doch nicht verrückt geworden.“

    Mrs Scott: „Bob Andrews? Ich will meinen Sohn Jeremy sprechen!“ – Bob: „Ja der ist momentan nicht hier.“

    Justus: „Ihr seid mir schöne Detektive.“

    Peter: „Bleib hier, Du!“

    Bob: „Kein Mensch wird mit so einer abstoßenden Visage geboren.“

    MC: „Trotzdem solltest du eine Lady nicht so anstarren. Das gehört sich nicht.“ – Bob: „Mmmh…?!“

    Peter: „Verschwinde! Hau ab!“

    Bob: „Die alte Hexe?“

    MC: „Ich habe gute Uhren!“

    Justus: „Och, da ziehen wir es doch lieber vor hier gemütlich auf die Polizei zu warten.“ – Peter: „Mmh, hier, ne? Setzen wir uns hin.“ – Bob: „Genau. Einfach so…“
    Stell mir gerade vor, wie die Drei in Bademänteln gekleidet, maskiert mit Gesichtspeeling und Gurken auf den Augen und einen Cocktail schlürfend, in Ledersesseln die Zeit totschlagen.

    Mr Cade: „Also gut, in diesem Fall will ich nicht nachtragend sein.“ – Peter: „Mmh.“ Bob: „Et voilà!“

    Justus: „Ich werde jetzt die Polizei verständigen.“ – MC: „Et voilà.“

    Peter: „Aller Wahrscheinlichkeit nach haben Sie mir das Leben gerettet, Mrs Carrera!“ – Hören wir danach Küsschen von MC?

    Beste Grüße
    Mario Marionette

  12. Justus

    Hey,

    erstmal dickes Kompliment für den unterhaltsamen Podcast. Bin Jahrgang 1994 und tatsächlich war das Hexenhandy eines meiner ersten ???-Hörspiele. Ich fand sie damals super gruselig, dieses Handy einfach geil und es ist nach wie vor immer noch meine Lieblingsfolge.

    Erst durch euren Podcast ist mir aufgefallen, dass eine Trans*Person eine entscheidende Rolle spielt.

    Als ihr darüber sprecht, ist mir allerdings aufgefallen, dass ihr den Begriff „transsexuell“ falsch verwendet.
    Denn Harris Glenn Milstead (Divine) ist nicht etwa transsexuell gewesen, sondern war eine schwule Drag Queen. Im Gegensatz zu Transgender, also Menschen, deren Geschlechtsidentität nicht mit ihrem biologischen Geschlecht übereinstimmt, ist eine „Drag Queen“ eine Kunstfigur (wie bspw. Lilo Wanders oder Olivia Jones), die zunächst einmal nichts mit der sexuellen Orientierung einer Person haben muss.
    Harris Glenn Milstead hat zum Beispiel bis zu ihrem Tod darunter gelitten, dass er nur mit seinem Alter Ego Divine Erfolge als Schauspieler_in verbuchen konnte.

    • Sebastian

      Hi und danke fürs Feedback. Ein kritischer und sensibler Umgang mit Sprache ist auch bei diesem Thema wichtig. Ich müsste nochmal genau reinhören, wie und wann wir einen Vergleich zu „Divine“ erwähnt haben und bin hier gar nicht in der Expertenrolle, aber ein Unterschied zur Kunstfigur Monique Carrera/Michael Chandler wäre doch die erwähnte tatsächliche Geschlechtsumwandlung. Oder meinst Du, das wird in der Geschichte einfach ungenau „vereinfacht“?

      • Justus L

        Sorry, ich habe mich etwas missverständlich ausgedrückt und wollte darauf hinweisen, dass „Divine“ nicht transsexuell war. Leider kann ich Eure Stimmen noch nicht auseinander halten, denn ich habe Euch erst gestern entdeckt und kann auch gerade nicht sagen, wer von Euch über Divine gesprochen hat.

        Zu Deiner Frage: Mir ist natürlich klar, dass die Folge 20 Jahre alt ist. Ich habe mir das Hexenhandy eben noch einmal angehört und versuche nachfolgend einmal aufzudröseln, was genau an der Darstellung von Mrs. Carrera aus dem heutigen Blickwinkel zu kritisieren wäre:

        Die Archivarin outet Monique Carrera als Trans* bei den Detektiven mit folgenden Worten: „Hinter dieser schönen Fassade, da tun sich wahre Abgründe auf.“ Sie sieht Mrs. Carrera eher in einem Kabarett, bezeichnet sie als „unseriös“ und verrät anschließend das „pikante Geheimnis“ von dieser „zwielichtigen Gestalt“ mit der „abgrundtiefen Stimme“. Diese Äußerungen sind heutiger Perspektive allesamt transfeindlich.
        Mrs. Jones verrät den drei Fragezeichen außerdem, dass der ursprüngliche Name von Mrs. Carrera einmal Michael Chandler war, woraufhin Justus das falsche Pronomen benutzt. Das wird als Deadnaming bezeichnet (https://de.wikipedia.org/wiki/Deadnaming).

        Meiner Meinung nach ist die „Vereinfachung“ nicht einmal das Problem, sondern vielmehr der unsensible Umgang mit dem Thema durch den Charakter von Mrs. Jones und sämtliche Fremdzuschreibungen, die durch die Archivarin passieren. Das hätte man umgehen können, indem man Mrs. Carrera einfach für sich selbst sprechen lässt. Dabei muss gar nicht auf eine tatsächliche Geschlechtsumwandlung eingegangen werden.

        Justus erkennt als kluge Person im Gespräch mit Monique nämlich völlig zurecht an, dass das Verhalten des ehemaligen Chefs der Sekräterin im „höchsten Maße menschenverachtend und in keinster Weise zu entschuldigen“ sei.

        • Sebastian

          All die erwähnten Zuschreibungen und abfälligen Bemerkungen bekommen gerade durch Justus‘ starkes und kluges Statement einen Kontext, der sie entlarvt und verurteilt. Das macht die Geschichte zum Glück richtig. Danke nochmal für Deine Mühe, das Thema differenziert darzustellen.

  13. Emmanuelle

    Mit zwei Jahren Verspätung habe ich heute diese Podcastfolge von Euch gehört und lachen müssen, als Ihr darüber grübelt, welche Filme in Euch das Bild erzeugt haben könnten, dass der Eisenkäfig an einem Baum hängt. Mir ging es auch so.
    Gargamel und die Schlümpfe wurden hier bereits erwähnt.

    In meinem Fall war es aber wohl eher die unsägliche Robin Hood Verfilmung aus dem Jahr 1991 mit Kevin Kostner in der Titelrolle. Baumelte dort nicht zu Beginn des Films (in der zerstörten Burg) der Leichnam von Robins Vater in einem Käfig?
    Vielen Dank für das Kindheitstrauma. 😀 Ein Hexenhandy konnte da nicht mehr allzu viel Schaden anrichten.

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